Skip to main content

Kommentare

Wolfgang Bortlik, 20 Minuten

Jolanda, genannt Jolie, werkelt als Schneiderin. Ihr Ex-Mann unterstützt sie großzügig und ihre erwachsene Tochter bereist die Welt. Aber Jolie lebt in keiner Idylle. Sie ist die Einzige in der großen Familie, die sich um die altersdemente Mutter kümmert. Und dann findet sie im Elternhaus auch noch ein rätselhaftes Paket, das auf Franz, ihren Lieblingsbruder, hinweist. Der soll mit siebzehn ertrunken sein, als Jolie gerade zehn Jahre alt war. Doch gewisse Umstände, etwa dass Franz unehelich zur Welt gekommen ist, lassen darauf schließen, dass er einfach abgehauen ist und vielleicht noch lebt.

Jolie macht sich über das Internet auf die Suche nach ihrem Bruder. Zugleich bereitet sie die Feier zum 80. Geburtstag ihrer Eltern vor. Bei diesem Fest kommt dann wirklich alles zusammen.

Angelika Waldis leitete einst das vorzügliche Jugendmagazin »Spick« und legt hier ihren ersten Roman vor. In unaufgeregter und eleganter Prosa beschreibt sie ein Leben am Rande der Möglichkeiten. Erfreulich schmalzfrei und voll unaufdringlichem Humor erzählt sie von den Problemen mit den Beziehungen und von Lügen, die sich verselbstständigen und immer grösser und vernichtender werden. Ein kleines, tragikomisches Meisterwerk!