Es ist anzunehmen, dass es Mutter und Sohn sind, die beiden auf dem Bänkchen im Bahnhof von Ponte Tresa, und ich kann sie durchs Fenster des stehenden Zugs schamlos beobachten – sie schmal und alt, er dick und in den besten Jahren. Soeben hat er für sich und sie ein Los zum Rubbeln gekauft, und nun rubbeln sie stumm und mit ernstem Gesicht. Ob sie hoffen und worauf, ist ihnen nicht anzusehen. Wie sieht denn Hoffnung überhaupt aus? Sie sitzt, die Schühlein artig nebeneinander, er hockt, die Beine breit. Mein Zug fährt in einer Minute. Beide bleiben stumm, als er die Lose zerreißt. Sie bückt sich nach einem Schnipsel, das zu Boden gefallen ist.