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2024

18. Januar 2024
Abend im Bahnhof Kreuzlingen. Es zieht, es regnet Schnee, zum Warten sucht man sich eine überdachte Ecke. Zwei Polizisten zupfen da an einem langen, schmutzigen Bündel, das Bündel ist ein Mann im Schlaf. He, Sie! Der Mann bewegt sich, murmelt, murrt – lasst mich. Schon wieder ein Platz, an dem er in seinem Rausch nicht bleiben darf. Ich erinnere mich an Nächte vor vielen vielen Jahren, da rief meine Mutter manchmal vom Bett aus: O, wie gut, dass ich jetzt nicht auf einem kalten, russischen Bahnhof bin! Dann nestelte sie sich zwischen die Decken und ließ sich dankbar in den Schlaf sinken.